Theorie als Methode? Ein Studientag des Nachwuchs-Colloquiums am Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit der Freien Universität Berlin

Theorie als Methode? Ein Studientag des Nachwuchs-Colloquiums am Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit der Freien Universität Berlin

Veranstalter
Nachwuchs-Colloquium des Interdisziplinären Zentrums “Mittelalter – Renaissance – Frühe Neuzeit” der Freien Universität Berlin
Veranstaltungsort
Seminarzentrum der Freien Universität Berlin, Silberlaube (Erdgeschoss) Otto-von-Simson-Str. 26 14195, Berlin-Dahlem
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.07.2015 -
Deadline
13.04.2015
Von
Benjamin Hübbe, Lydia Jones, Frank Jasper Noll

Literatur- und KulturwissenschaftlerInnen, KunsthistorikerInnen und HistorikerInnen beschäftigen sich derzeit oft mit denselben theoretischen Ansätzen und fragen sich nach deren praktischer Anwendbarkeit für ihre jeweiligen Forschungen. Bei der fächerübergreifenden Zusammenarbeit der historischen Geisteswissenschaften werden dabei immer wieder Berührungszonen erkennbar, in denen sie besonders durchlässig werden, manchmal auch in Form von unterschiedlichen Auslegungen und potentiellen Missverständnissen. Der Studientag greift diese Berührungszonen auf und vertieft sie. Fokussiert und einander gegenübergestellt werden theoretische Ansätze, die sich für die Erforschung fächerübergreifender Themenkomplexe eignen und in den letzten Jahren vermehrt diskutiert wurden.

Zu diesem Zweck wird der Studientag verschiedene theoretisch-methodische Ansätze in den Blick nehmen, die in der Mittelalter-, Renaissance- und Frühneuzeitforschung in jüngerer Zeit erprobt und diskutiert worden sind. Die eingesendeten Abstracts sollten/können Beiträge enthalten zu (nicht nur) folgenden Theoriekomplexen und theoretischen Ansätzen:

– Dingkulturen; Akteuer-Netzwerk-Theorie
– Theorien der historischen Intersektionalität
– theoretische Ansätze zu Anachronismus, Wiederholung, Zeitlichkeit
– Erforschung von Wissenskonfigurationen
– Ansätze und Theorien zur ‚kulturellen Bewegung‘
– Raumdebatte(n) in den Geisteswissenschaften

Im Zentrum sollen dabei die jeweils von den Beitragenden gewählten Untersuchungsgegenstände (Fallbeispiele) stehen, an denen die Möglichkeiten und/oder Grenzen der gewählten theoretischen Ansätze in methodischer Hinsicht diskutiert werden können. Leitend sollen/können dabei unter anderem folgende Fragen sein:

– (Wie) hängen Theorie und Methode zusammen?
– Wie ist mit der Theorievielfalt in den Geistes- und Kulturwissenschaften umzugehen?
– Lassen sich die notwendigerweise breiten Theorieansätze im interdisziplinären Kontext methodologisch sinnvoll umsetzen?
– Wie geeignet sind moderne und zeitgenössische Theorien zur Entwicklungen von Methoden für die historischen Geistes- und Kulturwissenschaften?
– Welche hermeneutischen Ansprüche lassen sich mit Theorien, Konzepten und spezifischen daraus entwickelten Begrifflichkeiten einlösen?

Der CfP richtet sich vor allem an NachwuchswissenschaftlerInnen der historischen Geisteswissenschaften (Philologien und Literaturwissenschaften sowie Geschichtswissenschaften, Kunstgeschichte, Archäologie, Theologie und Religionswissenschaften) und bittet um Einsendungen von Vorschlägen für kurze Beiträge, die sich in eines der oben genannten Theoriefelder eingliedern oder selbst einen Untersuchungsgegenstand und einen theoretischen Ansatz in die Diskussion bringen. Auch die Kombination mehrerer theoretischer Ansätze oder Begriffs- und Analysekategorien an einem Fallbeispiel ist möglich. Die Beiträge sollten vor allem die Diskussion anregen und daher nach Möglichkeit eines der folgenden Formate haben:

– kurzer Vortrag (bis 25 Minuten)
– Impulsvortrag (ca. 15 Minuten), auf den das Publikum oder ein Respondent reagiert (bitte angeben, ob dies gewünscht wird)
– workshop-artiger Beitrag (z.B. Anleitung zur gemeinsamen Analyse eines Textes oder Fallbeispiels), welcher die TeilnehmerInnen stärker einbindet

Das inhaltliche Spektrum der Beiträge kann dabei (unter anderem) folgendes umfassen:

– die Vorstellung des jeweiligen theoretischen Ansatzes, seiner Ziele, seiner Schwierigkeiten, aus Sicht der eigenen Disziplin oder eines bestimmten Projekts
– die Frage nach Sinn und Unsinn der Übertragung einer bestimmten Theorie in eine Methode (z.B. bei der Erforschung historischer Texte und Objekte)
– die konkrete Darstellung der Anwendungsmöglichkeit (oder Nicht-Anwendbarkeit) am Fallbeispiel
– Die Exemplifizierung und/oder Problematisierung spezifischer Begriffe oder Analysekategorien, die zur Untersuchung wissenschaftlicher Objekte herangezogen werden
– Plädoyers für das Zusammendenken oder die klare Trennung von Theorie und Methode

Die Länge des Abstracts sollte die maximale Zahl von 500 Wörtern nicht überschreiten. Richten Sie Ihre Beitragsvorschläge bitte bis zum 13. April 2015 an: studientagiz@zedat.fu-berlin.de

Aufgrund der freundlichen Förderung der Frauenbeauftragten am Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Univerisät Berlin kann ein angemessener Beitrag zu den Reisekosten innerhalb von Europa gewährt werden.

Begleitet wird der Studientag durch einen Abendvortrag von Prof. Dr. Anita Traninger.

Organisation:

Benjamin Hübbe
Latinistik, Freie Universität Berlin
benhueb@zedat.fu-berlin.de

Lydia Jones
Germanistik, Freie Universität Berlin
lydiajones@zedat.fu-berlin.de

Frank Jasper Noll
Germanistik, Karlsruher Institut für Technologie
frank.noll@kit.edu

Programm

Kontakt

studientagiz@fu-berlin.de

http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/izma/colloquium/index.html